Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen im menschlichen Körper dient. Die osteopathische Behandlung erfolgt ausschließlich mit den Händen. Durch spezifische Grifftechniken und Kenntnisse in der Anatomie und Physiologie ist das Ziel der Osteopathie den Organismus in seinem Bestreben zur Selbstheilung zu unterstützen.
Der Patient wird stets in seiner Gesamtheit betrachtet.
Vor 140 Jahren erkannte und benannte der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still die Prinzipien der Osteopathie. Seit jener Zeit hat sich die Osteopathie kontinuierlich weiterentwickelt. Dr. Andrew Still erforschte sehr intensiv die Zusammenhänge von Anatomie und Physiologie in Hinblick auf Schmerzen und Erkrankungen, die er bei Patienten beobachtete. Und er erkannte unter anderem, dass funktionelle Störungen eines Körperteils stets einhergehen mit einer Verminderung der Zirkulation (Ver- und Entsorgung jeglicher Körperflüssigkeiten). Das gestörte Gewebe gerät in eine Art Stagnation mit der Folge, dass arterielle Versorgung sich reduziert und der Abtransport von „Abfallstoffen“ gestört ist. Somit kann man davon ausgehen, dass in diesem Bereich die Heilungsbereitschaft vermindert ist.
Daraus folgend kann es durch diese Unbeweglichkeit auch in weiteren Bereichen des Körpers zu Störungen kommen. Frei nach der Idee, wenn in einem System ein Zahnrad sich nicht mehr harmonisch bewegt, werden die anderen Räder des Systems auch gestört.
Mit dieser Erkenntnis schlussfolgerte Dr. Andrew Still damals, dass wenn man eine Struktur mobilisiert, die sich nicht mehr gut bewegt, in diesem Bereich die Zirkulation wieder verbessert wird und die in der Physiologie eines jeden Lebewesens verankerte Selbstheilung wieder greifen kann. Im Laufe der Jahre entwickelte die Osteopathie sich stets weiter und andere Bereiche des Körpers wurden in ihrer Wichtigkeit hervorgehoben und in das Konzept der Osteopathie integriert.
Dr. William Garner Sutherland (ein Schüler von Dr. Still) z.B. beschäftigte sich sehr intensiv mit der Anatomie und Physiologie des Schädels und entdeckte, dass Störungen in dem maßgenauen Zusammenwachsen der Schädelnähte im Laufe des Wachstums auch Einfluss nehmen können, auf die Entwicklung des Gehirns, aber auch des gesamten weiteren Körpers. Zudem entdeckte er, eine bis dahin neue, minimale, aber dennoch spürbare Bewegung in den Strukturen, die sozusagen, um das Liquor (Gehirnflüssigkeit) gelegen sind, also Schädel, Hirnhäute bis hin zum Kreuzbein. Diese feine Bewegung ist unabhängig von Atmung und Herzschlag und wurde von ihm als primäre Respirationsbewegung bezeichnet.
Ist diese Bewegung nicht harmonisch mit dem Körper, kann es zu Störungen kommen.
Dieser Bereich des Körpers wird als Cranio-Sacrales System zusammengefasst. (Cranium = Schädel und Sakrum = Kreuzbein)
Ein dritter großer Bereich wurde in den 80er Jahren der Osteopathie zugefügt. Jean-Pierre Barral und Jaques Weischenk beschäftigten sich sehr intensiv mit der Anatomie und Physiologie der inneren Organe (viszerales System). Auch hier wurde festgestellt, dass Organe, die in ihrer Funktion irritiert sind, ihre harmonische Eigenbeweglichkeit verlieren und auch die harmonische Beweglichkeit zu allen benachbarten Strukturen reduziert wird, welches dann wieder die oben schon erwähnte Zirkulation herabsetzt und die Selbstheilung erschwert wird.
Zusammengefasst kann man sagen, dass die Osteopathie ihr Wissen und ihre Anwendungsbereiche aus drei großen Pfeilern zusammensetzt, die da wären: der Bewegungsapparat, die Organe und das zentrale Nervensystem.
Über diesen drei großen Pfeilern breitet sich allerdings ein allumfassendes Dach aus, welches alle miteinander verbindet und welches aus den Faszien gebildet wird.
Nehmen wir zum Beispiel ein Spannbettlaken. Dieses ist in alle Richtungen gut auseinander zu ziehen und zu dehnen. Beim Draufspannen auf eine Matratze muss mit einem gewissen Zug gearbeitet werden um alle Ecken zu bedecken. Hat man um eine Ecke zu viel Stoff gezogen, kommt es zu einer Fehlspannung, wenn man die letzte Ecke ummanteln möchte. Entweder muss man mit übermäßigem Zug arbeiten oder eine andere Ecke gibt den Stoff wieder frei, da der Zug zu groß war.
Übertragen auf die Faszien des Körpers kann man sagen, jede Bewegung im Körper kann an allen Stellen des Körpers wahrgenommen werden, da stets ein Zug oder Druck weitergegeben wird und kommt es zu Fehlspannungen in einer Struktur, entstehen auch an anderen Ecken Störungen, die dann zu Schmerzen, Bewegungsstörungen oder auch Funktionsstörungen führen können.
Das parietale System
Das parietale System umfasst alle Knochen vom Schädel bis zum dicken Zeh, die dazugehörigen Gelenke, alle Bänder und zu guter Letzt die große Anzahl an Muskeln.
Die Knochen geben unserem Körper Halt und Schutz. Gelenke sorgen mit der Unterstützung von Bändern und Muskeln für Beweglichkeit.
Prinzipien der Osteopathie | Was versteht man darunter?
Dr. Andrew Still versuchte die Herangehensweise der Osteopathie an den menschlichen Körper und die Intention der Osteopathie in nur wenigen Worten zusammenzufassen:
In der Osteopathie wird der Mensch stets ganzheitlich gesehen, als Einheit von Körper, Geist und Seele, geprägt durch sein individuelles Umfeld. Alle drei wichtigen Bereiche des Bewegungsapparates, der inneren Organe und des Cranio-Sakrale Systems werden gesehen und abgefragt. Jeder Bereich kann Einfluss auf den anderen nehmen im positiven sowie auch im negativen Sinne.
Das Studium von genauer Anatomie und der Physiologie ist in der Osteopathie sehr wichtig und großes Augenmerk liegt auf dem möglichen gegenseitigen Einfluss der beiden Bereiche. Das Ziel ist stets, Störungen zu erkennen und eine Lösung für die Probleme zu finden, z.B.: eine einseitige Verspannung des Zwerchfells (= gestörte Struktur) und einen darauf folgenden gestörten Verschluss des Magens zur Speiseröhre hin (= gestörte Funktion), kann bewirken, dass Magensäure nach oben entweichen und Sodbrennen verursachen kann.
Bleibt diese Funktion dauerhaft gestört, kommt es wiederum zu einer Veränderung der Struktur der Speiseröhre, welche dann wieder die Funktion stören kann.
Eine intensive Betrachtung der Anatomie und Physiologie der gesamten Zirkulation des menschlichen Körpers ist ein weiterer wichtiger Punkt in der Osteopathie. Zirkulation bedeutet, im engen Sinne die gesamten arteriellen und venösen Blutgefäße und auch – nicht zu vergessen-die Lymphgefäße.
Im weiteren Sinne kann die gesamte Zirkulation von Flüssigkeiten im menschlichen Körper gesehen werden, also auch alle Drüsen, die Hirnflüssigkeit, eigentlich auch jede einzelne und kleine Körperzelle, da in jeder Zelle viel Flüssigkeit zu finden ist. „Alles fließt“ haben schon die alten Griechen formuliert.
Gesundheit ist kein Ziel, das wir erreichen, sondern eine Art von Gleichgewicht, welches unser Körper bestrebt ist zu halten. Ständig prasseln innere und äußere, positive und negative Einflüsse auf den Körper ein, die ihn aus diesem besagten Gleichgewicht bringen können. Der Organismus mit all seinen Funktionen versucht ohne Pause das Gleichgewicht und somit die Gesundheit zu wahren.
Geht das Gleichgewicht verloren, versucht der Körper zunächst noch durch zahlreiche Kompensationsmöglichkeiten den Fehler wieder auszugleichen, gelingt dieses nicht, erkrankt der Organismus. Doch auch im Falle dieser Erkrankung versucht der Organismus das Gleichgewicht wieder herzustellen, sich also selbst zu regulieren, sich selber zu heilen.
Der Körper ist ständig in Bewegung. Jede Zelle bewegt sich, in ihr ist Leben. Jedes Organ hat eine Eigenbewegung und bewegt sich, um zu funktionieren. Jede Struktur muss sich gegen die andere bewegen können. Sei es nun die Organe gegeneinander, die Muskeln die Gelenke, die vielen Hautschichten gegeneinander usw.
Wenn sich die Beweglichkeit in einer Struktur reduziert, kommt es unweigerlich zu Störungen, in der Zirkulation, welches dann auch die Struktur des Gewebes verändert. Daraus folgend können ebenfalls auch Störungen in der Funktion in diesem Gewebe und auch an anderen Stellen des Körpers auftreten. Wenn der Körper in all seinen Einheiten aufhört, sich zu bewegen, dann sind wir tot.
Dr. Andrew Still versuchte die Herangehensweise der Osteopathie an den menschlichen Körper und die Intention der Osteopathie in nur wenigen Worten zusammenzufassen:
In der Osteopathie wird der Mensch stets ganzheitlich gesehen, als Einheit von Körper, Geist und Seele, geprägt durch sein individuelles Umfeld. Alle drei wichtigen Bereiche des Bewegungsapparates, der inneren Organe und des Cranio-Sakrale Systems werden gesehen und abgefragt. Jeder Bereich kann Einfluss auf den anderen nehmen im positiven sowie auch im negativen Sinne.
Das Studium von genauer Anatomie und der Physiologie ist in der Osteopathie sehr wichtig und großes Augenmerk liegt auf dem möglichen gegenseitigen Einfluss der beiden Bereiche. Das Ziel ist stets, Störungen zu erkennen und eine Lösung für die Probleme zu finden, z.B.: eine einseitige Verspannung des Zwerchfells (= gestörte Struktur) und einen darauf folgenden gestörten Verschluss des Magens zur Speiseröhre hin (= gestörte Funktion), kann bewirken, dass Magensäure nach oben entweichen und Sodbrennen verursachen kann.
Bleibt diese Funktion dauerhaft gestört, kommt es wiederum zu einer Veränderung der Struktur der Speiseröhre, welche dann wieder die Funktion stören kann.
Eine intensive Betrachtung der Anatomie und Physiologie der gesamten Zirkulation des menschlichen Körpers ist ein weiterer wichtiger Punkt in der Osteopathie. Zirkulation bedeutet, im engen Sinne die gesamten arteriellen und venösen Blutgefäße und auch – nicht zu vergessen-die Lymphgefäße.
Im weiteren Sinne kann die gesamte Zirkulation von Flüssigkeiten im menschlichen Körper gesehen werden, also auch alle Drüsen, die Hirnflüssigkeit, eigentlich auch jede einzelne und kleine Körperzelle, da in jeder Zelle viel Flüssigkeit zu finden ist. „Alles fließt“ haben schon die alten Griechen formuliert.
Gesundheit ist kein Ziel, das wir erreichen, sondern eine Art von Gleichgewicht, welches unser Körper bestrebt ist zu halten. Ständig prasseln innere und äußere, positive und negative Einflüsse auf den Körper ein, die ihn aus diesem besagten Gleichgewicht bringen können. Der Organismus mit all seinen Funktionen versucht ohne Pause das Gleichgewicht und somit die Gesundheit zu wahren.
Geht das Gleichgewicht verloren, versucht der Körper zunächst noch durch zahlreiche Kompensationsmöglichkeiten den Fehler wieder auszugleichen, gelingt dieses nicht, erkrankt der Organismus. Doch auch im Falle dieser Erkrankung versucht der Organismus das Gleichgewicht wieder herzustellen, sich also selbst zu regulieren, sich selber zu heilen.
Der Körper ist ständig in Bewegung. Jede Zelle bewegt sich, in ihr ist Leben. Jedes Organ hat eine Eigenbewegung und bewegt sich, um zu funktionieren. Jede Struktur muss sich gegen die andere bewegen können. Sei es nun die Organe gegeneinander, die Muskeln die Gelenke, die vielen Hautschichten gegeneinander usw.
Wenn sich die Beweglichkeit in einer Struktur reduziert, kommt es unweigerlich zu Störungen, in der Zirkulation, welches dann auch die Struktur des Gewebes verändert. Daraus folgend können ebenfalls auch Störungen in Funktion in diesem Gewebe und auch an anderen Stellen des Körpers auftreten. Wenn der Körper in all seinen Einheiten aufhört, sich zu bewegen, dann sind wir tot.
Der Versuch einer Zusammenfassung der vorhergegangenen Prinzipien an einem Beispiel:
Findet keine Bewegung statt z.B. weil wir einen verletzten Muskel schonen, passt sich die Struktur der fehlenden Funktion an und der Muskel reduziert seine Masse und seine Dehnfähigkeit, die Gelenke verringern ihre Beweglichkeit. Ein Gewebe, welches nicht mehr so benötigt wird, reduziert als Folge von fehlender Funktion auch die Durchblutung, also die Zirkulation. Dabei ist letztere in einem verletzen Gebiet besonders wichtig, um die Autoregulation des Körpers optimal ablaufen zu lassen.
Wenn man nun den Einfluss dieser verletzten und unbeweglich gewordenen Struktur in der Ganzheitlichkeit des Körpers betrachtet, kann als Folge dieser Verletzung sich die Statik ändern, Bewegungsabläufe ändern sich mit dem Ziel Schmerz zu vermeiden und irgendwann womöglich ist es dann nur noch der Gedanke, dass es wehtun könnte und trotzdem bleibt man in dem neuen Bewegungsmuster.
Nehmen wir z.B. eine schmerzhafte Verletzung des vorderen Oberschenkelmuskels:
Die Kniebeugung reduziert sich, weil der verletzte Muskel nicht gedehnt werden möchte. Die Hüftstreckung reduziert sich, weil auch hier der Muskel nicht gedehnt, bzw. aktiviert werden möchte. Die Bewegung im Becken verändert sich und da Becken und LWS stets als Einheit gesehen werden, verändert sich dann auch die Bewegung in der WS. Neben diesem verletzten Muskel gibt es auch noch einen anderen wichtigen Muskel, der vorne an der Hüfte zu finden ist (Musculus iliopsoas). Wenn also der verletzte Muskel sein Bewegungsausmaß reduziert, passiert dieses automatisch auch mit dem anderen.
Dieser hat enge Kontakte im Bauchraum zu Bereichen des Dickdarms. Reduziert sich in diesem Muskel die Zirkulation auf Grund von fehlender Funktion, kann sich auch im Nachbargewebe die Beweglichkeit und somit die Zirkulation reduzieren, die Peristaltik des Darmes kann beeinflusst werden.
Dieser M. Iliopsoas setzt mit einigen wenigen Fasern vorne an der Lendenwirbelsäule an und kann bei Verkürzung an diesem Wirbelkörper ziehen und beeinträchtigt dadurch die Beweglichkeit der LWS. Und zu alle dem ist der mit dem Ischias- Nerv verflochten im Bauchraum und kann auch hier durch eine gestörte Funktion die Tätigkeit des Nervs beeinflussen.
Diese Ketten sind nur ein kleiner Ausschnitt aus den vielen Möglichkeiten, welche Einflüsse ein verletzter Oberschenkelmuskel auf den gesamten Körper haben kann.
Osteopathie in der Anwendung | Harmonisierung der Bewegungen
Die Osteopathie kann in allen medizinischen Bereichen Anwendung finden, wo funktionelle Störungen die Ursache für die Beschwerden sind. Anders formuliert versucht die Osteopathie gestörte oder reduzierte Bewegungen wieder zu harmonisieren, sodass der Körper sich wieder selber helfen kann.
In jedem Alter, ob Neugeborener oder bis hin zum hohen Alter von 90 plus, kann der Mensch osteopathisch behandelt werden. Wenn Störungen im Bewegungsablauf des Körpers gefunden werden, ist das Alter egal. Das gleiche gilt für die Lebensphasen.
Ist der Mensch im Krabbelalter, sitzt viel in Schule, Studium oder Arbeit, während Schwangerschaft, vor oder nach einer Operation oder Unfall, ist man Leistungssportler oder nur Hobby-Tänzer oder Schach-Spieler? Ist in einem Gewebe die Bewegung gestört, dann hat die Osteopathie das Ziel alles wieder zu harmonisieren.
Gerne würde ich hier ein paar Beispiele nennen, in welchen medizinischen Bereichen die Osteopathie angewendet werden kann, jedoch ist dieses laut Gesetz verboten und würde als Heilversprechen angezeigt.
Wenn Sie sich fragen, ob bei Ihrem Problem Osteopathie angebracht wäre, dann schicken Sie mir bitte eine E-Mail oder – besser noch – rufen Sie mich gerne an und wir können persönlich darüber reden.